How today will change tomorrow?

Unter diesem Motto fanden im September die fünften Digital Insights der Nayoki Group statt. Im bewährten Umfeld der „Kraemer’schen Kunstmühle“ trafen sich nach zwei Jahren Pause wieder über 200 Gäste, unter ihnen viele Entscheidungsträger:innen, Experten:innen und Interessierte, um sich gemeinsam über das Motto Gedanken zu machen und Ideen zu teilen.

Die Nayoki Group lud wieder einmal mehr hochkarätige Speaker für dieses exklusive Event ein, um nicht nur ihren Kunden, sondern darüber hinaus auch weiteren geladenen Gästen einen spannenden Ausblick in die digitale Zukunft werfen zu lassen. Die Nayoki GmbH, die addfame GmbH und die Nayoki Mediaplus GmbH & Co. KG – die zusammen die Nayoki Group bilden, schafften es auch dieses Mal wieder die unterschiedlichsten Themen vorzustellen und interessante Impulse mitzugeben.

Virtual but real: the Metaverse

So wurden die Gäste während des ersten Vortrages von Christof Baron (Managing Director der Nayoki Group) in das Metaverse geführt. Christof Baron, der als einer der bekanntesten Media Manager in der digitalen Branche deutschlandweit bekannt ist, vertritt schon länger die Meinung, dass man die unterschiedlichen Welten des Marketings mit seinen Strategien und Performance Maßnahmen miteinander verbinden muss, die „Silos“ aufbrechen und in Plattformen und integrierten Modellen für Kunden zu denken und zu arbeiten – demnach ist das Thema Metaverse für ihn nicht nur ein Ausblick in die (nahe) Zukunft, sondern auch ein Angehen seiner wichtigsten Aufgabe.

Mit der Einleitung „Haben Sie schon einmal Parfüm online gekauft, das Sie weder riechen, auftragen noch psychisch besitzen werden? Willkommen im Metaverse!“ führte Christof Baron in sein Thema „Metaverse: das Über-Internet“ ein. Grundsätzlich basiert die Idee des Metaverse – nach Baron – auf zwei Säulen: soziale Netzwerke und Gaming.

Demnach bilden die Regeln des Web 3.0 die Grundpfeiler des Marketings 3.0: Gamification, experimentell & Experience-getrieben, immersiv, live und interaktiv, Token-basiert – kurz: eine Verbindung der analogen und virtuellen Welt. So sollen die User als Avatare auf den virtuellen Märkten konsumieren und interagieren, sie sollen lesen, schreiben, besitzen – und sind damit für die Unternehmen einer der wichtigsten Faktoren, nicht nur für die künftige Vermarktung von Produkten, sondern ebenfalls für die Art der Produktion von Gütern. Darauf basierend sieht Christof Baron einen Wandel in der Arbeitswelt voraus, wie sich die Art und Weise der Leistungsentstehung und Leistungsaustausch entwickeln werden und wie Mitarbeiter künftig untereinander kommunizieren und Unternehmen geführt werden.

Das Fazit von Christof Baron lautet, dass es um nichts Geringeres geht als um eine fundamentale Veränderung des Internets, mit nachhaltigen Auswirkungen für alle Dimensionen des Lebens

When risk becomes an opportunity

Nach diesem spannenden Vortrag über das Web 3.0 wurde Christof Baron von der Bühne verabschiedet und gab diese für Julian A. Kramer (Head of Heads – Director University Partnership & Thought Leadership CEE bei Adobe) und dessen zentraler Aussage „Every Brand has a Customer Experience – If you want it – or not.“ frei. Julian A. Kramer geht während seines Vortrages kurz auf die Cookie-lose Welt ein – dabei stellt er fest, dass 72 % der deutschen Kunden nicht wieder bei einem Unternehmen kaufen würden, das ihr „Datenvertrauen“ missbraucht hat – aber nur 38 % der Unternehmen für eine Welt ohne Cookies bereit sind, er betitelt diese Aussage mit „When risk becomes an opportunity“. Julian A. Kramer bezieht sich dabei auf veränderte User-Experience und die damit einhergehenden Challenges für die Unternehmen. So wünschen sich 64 % der Kunden Angebote und Produkte, die auf sie zugeschnitten sind – 60 % der User wollen mobile Angebote der Unternehmen in ihrer Nähe und sogar 91 % der Kunden erwarten, das Angebot des Shops zu sehen, noch bevor sie das Geschäft besuchen. Dabei spielen einige kanalübergreifende Erfolgsfaktoren im Zusammenspiel zwischen der digitalen und der realen Welt eine wichtige Rolle wie z. B. Personalisierung, ein einheitliches Branding, nahtlose Integration oder auch die Echtzeiterfassung.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich aus Data plus Empathie, Automation, Kreativität, Verwaltung und Kundenzentralisierung nicht nur Einblicke und Ergebnisse gewinnen lassen, sondern auch Business Transformationen und Kundenerlebnisse geschaffen werden können.

The death of the cookie

Bei diesem Vortrag wurden die Gäste durch Jonas Rashedi (Head of Data & Analytics Douglas, heute Chief Data Officer bei der Funke Medien) auf die Post-Cookie-Ära eingestellt. Dabei ging er der Frage nach „Wie stellen wir uns auf, um der Post-Cookie-Ära zu begegnen?“ – beginnend mit der These „the death of the cookie is a threat to marketing“. Dabei wies er unter anderem auf die Hürden hin, die sich zwischen den gesetzlichen Vorgaben und den technischen Notwendigkeiten auftun können. Der User kann seine Zustimmung und seine Sicherheit der persönlichen Daten höher werten, als die Zustimmung zur Teilung seiner Daten – wie schafft man es, da sinnvoll in der Zukunft mitzuhalten? So setzt Jonas Rashedi auf die herkömmliche Methode des Opt-outs, aber auch auf neue Wege – dabei unterscheidet er zwischen adaptiven Strategien und kurzfristigen Taktiken. Seiner Meinung nach geht es eindeutig in Richtung der kurzfristigen Taktiken über die Identifizierung der User, Zentralisierung der Erstkontakte und Personalisierung von Inhalten und Kanälen. Er schlägt vor, dass die Identifizierung künftig über ein Login generiert werden soll, welches durch Incentives eingeholt werden könnte wie z. B. Mitgliederboni, versandkostenfreie Bestellmöglichkeiten oder auch einen Treuebonus. Die weitere Zentralisierung sollte Jonas Rashedis Meinung nach über ein Vernetzen von Inhalten und Kanälen durch das Aufbrechen bestehender Daten-Silos erfolgen. Dabei schlägt er vor, unterschiedlichste Wege der Zentralisierung zu gehen, z. B. über Webseiten, Apps, Werbung, CRM, E-mail-Marketing, Push-Nachrichten und weitere. Außerdem empfiehlt Jonas Rashedi, persönlich zu werden – so sollen die Daten persönlicher werden durch Wiedererkennung, Anreicherung der Daten und das Erschaffen von Mikro Audiences, in denen Zielgruppen mit gleichen oder ähnlichen Merkmalen zielgenau angesprochen werden können.

Am Ende lautet Jonas Rashedis Ergebnis, dass zwar die Cookies bis Mitte 2024 abgeschafft bzw. geblockt sein sollen, aber das Netz gut darauf vorbereitet sein wird mit einem harmonischen Marketing-Mix aus den Bereichen Social, Display, Video-Plattformen, Onsite und E-Mail (alles Bereiche, in denen die Nayoki Group langjährige Expertise aufweisen kann 😉).

How fake is your fame?

Als letzter Vortragender in der Reihe der Speaker betrat Rezo (u.a. Unternehmer, Webvideoproduzent und Influencer) die Bühne und hielt einen Vortrag über die Herausforderungen des Influencer-Marketings, die er unter anderem auch aus seinen eigenen Erfahrungen und unterschiedlichen Kanälen gewinnen konnte. Dabei geht Rezo vor allem darauf ein, warum und wie Influencer ihre Größe im Social-Media-Kosmos täuschen und welches Ausmaß dieses Problem hat. Kurz gesagt, die Influencer faken für mehr Geld, sie kaufen sich Views, Likes, Follower etc., um attraktiver für Unternehmen zu wirken und mehr bezahlte Kooperationen an Land zu ziehen. Dabei spielt das Botting eine große Rolle, um eben an diese messbaren Social Media Kennzahlen wie Views, Likes, Follower etc. zu kommen – aber auch die Erstellung von Fake-Screenshots oder Verlinkungen auf Gruppen oder Gewinnspiele spielen nach wie vor eine wichtige Rolle auf dem Feld der Manipulation. Der Kauf sog. Bots gestaltet sich relativ einfach im Netz und entfaltet quasi eine sofortige Wirkung auf die Zahlen des Influencers – die teuersten Bots kauft man übrigens für Twitter, die billigsten Bots für Instagram. Man kann dabei auch unterschiedliche Arten sehen, wie z. B. das Follower-Botting, welches erkennbar durch einen sprunghaften Anstieg der Follower ist oder auch das Post-Botting, bei welchem ein plötzlicher Anstieg der Posts zu verzeichnen ist. Dabei stellt Rezo fest, dass das auffällige Follower-Botting immer weniger wird, während das Post-Botting immer beliebter wird im Bereich der Manipulation. Allerdings gibt es einen erkennbaren Trend im Bereich des „subtilen Follower-Bottings“, der sich immer deutlicher abzeichnet. Das weithin sichtbare Problem bei diesen Arten der Manipulation ist das verlorene Werbebudget der Kunden! Eine Lösung des Problems zeichnet sich derzeit nicht ab, aus diesem Grund rät Rezo am Ende seines Vortrages dazu, geeignete Tools und Skills einzusetzen, um der Manipulation entgegenzuwirken.

Abgerundet wurde Rezos Beitrag durch ein Kurzinterview, welches Stephan Fehske (Geschäftsführer addfame GmbH – also im Bereich Influencer Marketing äußerst versiert) durchführte. Dabei stellte Stephan Fehske die alles entscheidende Frage: hat Influencer-Marketing in der Zukunft noch eine Berechtigung? JA! Die Reichweiten, die man mit Influencer-Marketing erreichen kann, sind unerlässlich für Marken und Unternehmen. Dabei sind sich Stephan Fehske und Rezo einig, dass es für die Zukunft äußerst wichtig ist, sich mit dem Manipulationsthema aktiv zu beschäftigen und dagegen anzugehen, um den Kunden weiterhin ein effizientes und professionelles Influencer-Marketing für das ausgegebene Werbebudget bieten zu können.

Networking & tasty after-party

Nach diesen spannenden und interessanten Vorträgen wurde die Event-Fläche zu einer gemütlichen Location mit Lounge- und Club-Atmosphäre. Die Gäste konnten bei stimmungsvoller musikalischer Begleitung durch die Band Azas Lounge ein leckeres Getränk zu sich nehmen oder auch das hervorragende Catering genießen. Es wurde die schon bekannte Tombola durchgeführt, die zugunsten von krebskranken Kindern und Jugendlichen der gemeinnützigen Initiative „Du musst kämpfen“ über 2.000,00 Euro einnehmen konnte.

Abgerundet wurde der Abend durch besondere Gin-Tastings und leckere Cocktails – gegen später wurde die Tanzfläche mit der Musik von DJ Jens Witzig eröffnet.

Das Fazit der Veranstaltung lautet: es war mal wieder ein rundum gelungener Abend mit spannenden Themen, interessanten Gesprächspartnern:innen und toller Atmosphäre – nochmal ein herzliches Dankeschön an die Speaker und die zahlreich erschienen Gäste für den schönen Abend!